Im Dezember haben wir einen Ausflug zum Henryton State Hospital gemacht. Das ist ein ehemaliges Tuberkulose-Sanatorium und späteres Irrenhaus in der Nähe von Baltimore, das im Jahr 1985 geschlossen wurde und seitdem vor sich hin rottet. Die Begrüßung ist viel versprechend:
Henryton ist unter den hiesigen Urban Explorers wohlbekannt und ein beliebtes Ziel für Fototouristen, Vandalen und seltsame Gestalten aller Art. Man kann es zwar noch nicht im Reisebüro buchen, aber es ist leicht zu finden, kaum gesichert und erkennbare Verbotsschilder gibt es nicht:
Die Gebäude sind stark beschädigt, können aber noch betreten werden, mit der nötigen Vorsicht auch in den oberen Stockwerken.
Einige der Gebäude wurden in den letzten Jahren mehrfach von Brandstiftern angezündet und haben große Feuerwehreinsätze ausgelöst. Entsprechend sieht es dort aus:
Für Fotografen (wie mich), die solche Lost Places mögen, ist Henryton ein Eldorado. Es muss keinen Vergleich mit dem Alsen-Gelände in Itzehoe scheuen, das ich fünfundzwanzig Jahre lang vor der Haustür hatte.
Einen Besuch kann ich natürlich niemandem empfehlen, schon gar nicht ohne Begleitung. Obwohl ich zugeben muss, dass mich eine Schülerin, die dort nur für sich fotografiert und mir ihre Bilder gezeigt hat, erst auf die Spur brachte. Man muss sein Glück aber nicht überstrapazieren, und angesichts diverser Warnhinweise, über die ich im Laufe der Vorbereitung gestolpert bin, wollte ich lieber nicht alleine hinfahren. Was, wie sich im Laufe des Besuchs herausstellte, auch gut war...