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Tuesday, February 12, 2013

Family Portrait

"Liam is 1 year old. He has Down syndrome and serious heart malfunctions. Liam has undergone extensive medical treatment and surgery during the last twelve months. He is on a ventilator, has a tracheotomy for breathing and a nasogastric tube for feeding. Living in the hospital since birth, Liam went home for the first time in mid December..."



These are the first words of a story on which I have worked during the last weeks. It is a very moving story about a little boy and the desire of his parents to capture a family portrait at Christmas time. Something that appears to be trivial for most of us might be a major effort for others.

I was lucky enough that Marilyn, Liam's mother, not only asked me to take the portraits, but allowed me to document and publish the "HowTo" as well. Marilyn does a terrific job in caring for her little boy and deserves my greatest respect. I'd like to thank her very much.

The story has been published on socialdocumentary.net and can be explored by clicking on the image above. Take a look and spread the word, it's worth it!

Wednesday, January 9, 2013

Welcome to Hell

Im Dezember haben wir einen Ausflug zum Henryton State Hospital gemacht. Das ist ein ehemaliges Tuberkulose-Sanatorium und späteres Irrenhaus in der Nähe von Baltimore, das im Jahr 1985 geschlossen wurde und seitdem vor sich hin rottet. Die Begrüßung ist viel versprechend:



Henryton ist unter den hiesigen Urban Explorers wohlbekannt und ein beliebtes Ziel für Fototouristen, Vandalen und seltsame Gestalten aller Art. Man kann es zwar noch nicht im Reisebüro buchen, aber es ist leicht zu finden, kaum gesichert und erkennbare Verbotsschilder gibt es nicht:



Die Gebäude sind stark beschädigt, können aber noch betreten werden, mit der nötigen Vorsicht auch in den oberen Stockwerken.







Einige der Gebäude wurden in den letzten Jahren mehrfach von Brandstiftern angezündet und haben große Feuerwehreinsätze ausgelöst. Entsprechend sieht es dort aus:





Für Fotografen (wie mich), die solche Lost Places mögen, ist Henryton ein Eldorado. Es muss keinen Vergleich mit dem Alsen-Gelände in Itzehoe scheuen, das ich fünfundzwanzig Jahre lang vor der Haustür hatte.





Einen Besuch kann ich natürlich niemandem empfehlen, schon gar nicht ohne Begleitung. Obwohl ich zugeben muss, dass mich eine Schülerin, die dort nur für sich fotografiert und mir ihre Bilder gezeigt hat, erst auf die Spur brachte. Man muss sein Glück aber nicht überstrapazieren, und angesichts diverser Warnhinweise, über die ich im Laufe der Vorbereitung gestolpert bin, wollte ich lieber nicht alleine hinfahren. Was, wie sich im Laufe des Besuchs herausstellte, auch gut war...

Friday, November 23, 2012

Black Friday

Als "Black Friday" bezeichnen die Amerikaner den Freitag nach Thanksgiving, an dem die Retail Stores traditionell besonders gute "Deals" anbieten. Viele Geschäfte werden bereits um Mitternacht geöffnet und bieten ausgewählte Artikel stark reduziert an. Die Leute stellen sich Stunden vorher an, um eines der begehrten Schnäppchen zu erwischen.

Besonders groß ist der Ansturm bei Unterhaltungselektronik, so zum Beispiel bei "Sears", "Apple" oder beim "MicroCenter", oder wie hier bei "Best Buy" auf dem Rockville Pike:



Diese drei Kundinnen standen in der Schlange, um einen 40-Zoll-LCD-Fernseher zu kaufen, der für 179 Dollar angeboten wurde (regulär 419 Dollar):



Sie warteten bereits drei Stunden und hatten sich angesichts der zu erwartenden eisigen Temperaturen warm angezogen. Um dem Ansturm gerecht zu werden, hatte "BestBuy" angekündigt, gegen zehn Uhr "Tickets" auszugeben, mit denen man um Mitternacht eingelassen werden sollte.

Einer der Kritikpunkte am "Black Friday" ist die Tendenz der Stores, immer früher aufzumachen. Während die Geschäfte viele Jahre lang am Freitag Morgen um 6 Uhr öffneten, haben die großen Ketten die Öffnungszeiten in den letzten Jahren immer weiter vorverlegt. Zunächst bis auf Mitternacht, und in diesem Jahr - ausgelöst durch den "Walmart"-Konzern - vielfach bereits auf 20 Uhr. Das findet - selbst unter den konsumfreudigen Amerikanern - keine ungeteilte Zustimmung, vor allem wegen der damit verbundenen Abwertung des wichtigen Familienfeiertags Thanksgiving.

Monday, November 5, 2012

Sonnenuntergang am "Hemingway's"

Fährt man von Washington an die Chesapeake Bay, muss man kurz hinter Annapolis die Chesapeake Bay Bridge überqueren. Direkt dahinter befindet sich ein kleiner Flughafen und die Bay Bridge Marina, und an ihrem Ende steht ein Restaurant mit dem Namen "Hemingway's":



Es hat einen nette Veranda, einen Steg zum Wasser, eine Bar und einen schönen Restaurantbereich. Das Ganze in Kombination mit gutem Essen und einem tollen Ausblick auf die Bay Bridge:



Wir waren eine Woche vor Sandy hier, um ein paar Tage an der Bay zu verbringen, und nachdem der Besuch auf dem Hinweg sehr schön gewesen war, wollten wir auch auf dem Rückweg einen Stopp im Hemingway's einlegen.

Das klappte allerdings nur noch mit Mühe, denn kurz zuvor hatte ein Leck geschlagener Propan-Tanker die Brücke vollständig lahmgelegt und für ein gigantisches Aufgebot an Feuerwehr, Rettungswagen und Hubschraubern gesorgt.

Wir konnten dem Stau in letzter Sekunde entgehen und fanden uns nach einigen Irrwegen tatsächlich am Hemingway's wieder. Zwar steckte auch die Hälfte des Personals im Stau, aber es hatten auch nur wenige Gäste den Weg bis zum Restaurant geschafft.



So hatten wir die einmalige Gelegenheit, die Stunden bis zur Aufhebung der Sperrung in der warmen Abendsonne und der beschaulichen Atmosphäre des fast leeren Hemingway's zu genießen:



Kann man eine dreistündigen Vollsperrung besser überstehen?

Irgendwann wurde der Verkehr wieder freigegeben und wir fuhren entspannt und ohne weitere Schwierigkeiten zurück nach DC.

Wednesday, October 31, 2012

Really Great Falls

Wie gestern angekündigt, führt der Potomac am Tag zwei nach Sandy viel Wasser. Sehr viel Wasser! Aus West Virginia kommend, braun und aufgewühlt. Was dazu führt, dass die Flut den Potomac 20 Meilen weiter flussabwärts, in Georgetown oder Alexandria, über die Ufer treten lässt. Aber das passiert sowieso mehrmals im Jahr und richtet normalerweise keine größeren Schaden an.

Die Plattform an den Great Falls ist für Besucher gesperrt und die dorthin führende Brücke wird von einer Rangerin bewacht. Bessere Bilder bekommt man, wenn man sich in die Büsche schlägt und auf die Felsen unterhalb der Brücke klettert:



Man muss etwas aufpassen, dass man auf den rutschigen Steinen nicht ausrutscht, aber ganz so gefährlich wie es aussieht, ist es auch wieder nicht. Etwas störend war nur die Gischt, die überall in der Luft herum wirbelte und Objektiv und Kamera einnebelte.

Tuesday, October 30, 2012

Es ist vorbei

Sieht so aus, als wär's geschafft.

Das Haus steht noch, der Keller ist nicht überflutet und wir haben Strom. Es regnet nur noch leicht und der Wind weht mit 10 mph. Das Barometer ist von 968 auf 980 hPa gestiegen. Es ist kalt geworden.

Wir haben Glück gehabt; New York und die anderen Städte an der Ostküste hat's schlimmer erwischt.

Noch eine Stunde bis Sonnenaufgang.

Monday, October 29, 2012

Sandy am Montag

In Potomac wird es gerade dunkel, und der schlimmere Teil des Hurricanes bahnt sich an. Bisher gab es in unserer Region "nur" Dauerregen und Sturm, aber in ein paar Stunden wird "Sandy" an Land gehen und weitere Regenmassen und Böen mit 70 bis 80 mph mit sich bringen.

Die Straßen sind wie leer gefegt, öffentliche Einrichtungen, Behörden und Geschäfte geschlossen. Praktisch das gesamte öffentliche Leben ist hier seit heute Mittag zum Erliegen gekommen. Im Gegensatz zu den Küstenregionen ist aber noch nicht wirklich viel kaputt gegangen.

Nachfolgend ein paar Eindrücke aus der Region; aufgenommen heute Nachmittag, zwischen 16:00 und 18:00 Uhr.


Abgerissene Äste und Laub auf der Gainsborough Road in Potomac


Ein menschen- und autoleerer Rockville Pike


Einer der wenigen Fußgänger in der Nähe des Rockville Town Square


Rechte Spur überflutet: Auch die Polizei kämpft mit den Fluten


Bei diesem Wetter hilft auch der Regenschirm nicht mehr

Nachtrag von ca. 22:00 Uhr:

Das Licht flackert schon seit Stunden bedenklich, aber der Strom ist noch da! Das Stormcenter von PEPCO, dem nach den letzten Stromausfällen sehr in die Kritik geratenen lokalen Stromversorger, zeigt etwa 12000 stromlose Haushalte in Montgomery County an. Das ist einigermaßen erfreulich, denn nach dem Derecho im Juli waren es Hundertausende!

Das Unwetter erinnert hier derzeit sehr an die stärkeren norddeutschen Herbststürme: nervig und unangenehm, aber (für den einzelnen Haushalt) nicht desaströs. Wenn es so bleiben sollte, wären wir noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Das soll allerdings keine Prognose sein, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben! So wie jetzt wird es noch mindestens 12 - 16 Stunden weitergehen, und die Küstenorte am Atlantik und New York hat es schon ziemlich übel getroffen.

Ebenso erstaunlich wie erfreulich finde ich, dass die Presse so gut funktioniert. Aktuelle Infos finden sich dankenswerter Weise auf allen wichtigen Websites, etwa bei der New York Times, der Washington Post oder auf Spiegel Online. Wenn man weit weg ist, mag diese bilderreiche, minutengenaue Berichterstattung nach Sensationsjournalismus riechen. Ist man vor Ort, freut man sich über jedes aktuelle Stück Information.

Friday, October 19, 2012

Kurz und kräftig

Auf der Falls Road hat uns ein kräftiger Regen überrascht. Die Sicht war gleich null, die Scheibenwischer kamen kaum noch gegen die Wassermassen an. Fahren war nur noch im Schritttempo möglich.



Aber wie das hier so ist, kurze Zeit später ist der Spuk vorbei und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Gut, wenn man ein fotografierendes Handy dabei hat. Schade, dass man es als Fahrer nicht verwenden darf ;-)

Friday, October 5, 2012

Jetzt wird's bunt

Wer hier in Maryland, Virginia oder West Virginia den "Indian Summer" erleben möchte, sollte nicht mehr allzu lange warten, denn aufgrund des trockenen Wetters wird er in diesem Jahr etwas früher eintreten als üblich.



Laut aktuellem Fall Color Report hat etwa der Shenandoah National Park bereits gute 50 Prozent seiner "Herbstfarbe" erreicht:

"Fall color in Shenandoah National Park overall is currently at 50% to 60%. Color arrived earlier than usual this year, and so the peak of color is likely to occur in the second week in October, which would put peak weekend at its usual Columbus Day Weekend spot – this year, Friday, October 5, through Monday, October 8."

Um einen Eindruck vom Stand der Laubfärbung zu bekommen, habe ich mir heute den Black Hill Regional Park bei Germantown angesehen. Dort ist das Laub aber noch nicht ganz so weit; vielleicht 10 Prozent der Bäume sind bisher so bunt wie dieser:



Was ihrer Wirkung allerdings keinerlei Abbruch tut, denn gerade die Kombination von rot und orange mit grün und gelb sieht sehr schön aus. Und einzelne bunte Bäume in einem Meer von einfarbigen fallen besonders gut auf.

Wie auch immer, wer es richtig machen will, fährt natürlich den Skyline Drive im Shenandoah National Park entlang! Auch wenn es dort in den nächsten Tagen und Wochen ganz bestimmt wieder sehr voll sein wird...

Tuesday, October 2, 2012

C & O Canal reactivated

Eigentlich ist der C & O Canal schon fast hundert Jahre außer Betrieb. Aber gelegentlich gibt es historische Events, in denen vorgeführt wird, wie der Transport von Gütern und Personen über den Kanal einst funktionierte.

Letzten Sonntag sind wir zufällig auf eine Vorführung an der Great Falls Tavern gestoßen. Der Kanal wurde geflutet und das dort liegende Schiff "Charles F. Mercer" reaktiviert. Touristen konnten dann wie in alten Zeiten auf dem Schiff eine der Schleusen durchqueren und sich mit Pferdekraft ein paar hundert Meter über den Kanal ziehen lassen.

Da ich keine "richtige" Kamera dabei hatte, habe ich das iPhone genommen und eine kleine Reportage geschossen. Mit seiner Brennweite von etwa 35 mm (entspr. KB) ist es - bei gutem Licht - die perfekte Immerdabei-Kamera für die Story zwischendurch. Auf Flickr beispielsweise ist das iPhone bereits die häufigsten genutzte Digitalkamera und hat die Canons, Nikons und Panasonics lange überholt.

Los geht's.


Die "Charles F. Mercer" wird von zwei Maultieren über den Kanal in die Schleuse gezogen.


Mit Muskelkraft wird das obere Schleusentor geschlossen. Auch die zuschauenden Touristen müssen mit anpacken.


Nachdem das Wasser heraus gelassen und das Schiff um einen guten Meter abgesenkt wurde, verlässt es die Schleuse durch das untere Tor.


Mit einer langen Stange wird die "Charles F. Mercer" gedreht; sie ist gerade so lang, wie der Kanal an dieser Stelle breit ist.


Nun hat das Schiff wieder an seiner Anlegestelle fest gemacht, um die Touristen ein- und aussteigen zu lassen. Im Hintergrund sieht man die Great Falls Tavern.

Wie ihr seht, kann man auch mit einfachen Mitteln eine kleine Story erzählen. Es braucht dazu nichts weiter als ein Smartphone, ein gutes Auge und ein bisschen Übung mit der Schreiberei. Am besten, ihr probiert es selbst einmal aus!

PS. Weitere Potomac Adventures Artikel zum C & O Canal finden sich hier.

Monday, August 27, 2012

Great Falls Detail

Da die Great Falls of the Potomac River "um die Ecke" liegen, war ich schon unzählige Male dort. Natürlich hatte ich meist eine Kamera dabei, aber die Bildergebnisse waren oft enttäuschend. Zwar hat man von den Aussichtsplattformen in Maryland oder Virginia einen tollen Überblick über die Stromschnellen, und die Größe und Weite des vor einem liegenden Naturschauspiels ist beeindruckend.

Für ein gutes Foto fehlte jedoch ein Center of Interest, also eine herausgehobene Stelle im Bild, an der das Auge sich festklammern und der Blick des Betrachters immer wieder zurück kehren kann. Alle Versuche, die Great Falls mit einem Weitwinkel- oder den moderaten Tele-Brennweiten eines Kit-Objektivs (oder eines Smartphones) zu fotografieren, waren letztlich unbefriedigend, weil es mir nicht gelungen ist, einen guten Blickfang zu finden.

Etwas besser wurde die Sache erst, als ich ein langes Teleobjektiv dabei hatte:



Bei etwa 200 mm (equiv.) Brennweite kann man sich besser auf Details konzentrieren; in diesem Fall auf einen der vielen kleineren Wasserfälle innerhalb der Stromschnellen. Die umliegenden Felsinseln rahmen das Hauptmotiv ein und führen das Auge des Betrachters im Bild herum. Das Licht war leicht diffus und arbeitete die Textur der Felsen gut heraus, ohne allzu harte Schatten zu werfen.

Glück hatte ich auch, weil der Potomac River schon seit Monaten sehr wenig Wasser führt, denn dadurch ragen Felsen aus dem Wasser, die man sonst gar nicht sehen (und zur Bildgestaltung verwenden) könnte. Zudem leuchtet das Wasser schön blau und grün - ganz im Gegensatz zu dem hässlichen Braun, das es hat, wenn nach ausgiebigen Regenfällen oder nach der Schneeschmelze viel Wasser aus den Oberläufen der zuführenden Flüsse heruntergespült wird.

Sunday, August 26, 2012

Am C & O Canal III

Über den C & O Canal habe ich hier schon mehrfach geschrieben. Wir sind immer mal wieder da, aber bei unserem letzten Besuch sah es anders aus üblich:



Die impressionistische Bildwirkung kommt dadurch zustande, dass sich die in der Nachmittagssonne aufgehellten Baumwipfel im Kanal spiegeln und durch die eigenartige Interferenz mit der Wasseroberfläche farbige, weich fließende, an Pinselstriche erinnernde Muster bilden. Monet hätte es nicht besser hinbekommen ;-)

PS. Ein paar Hinweise zu "impressionistischen Fotografien" findet ihr hier.

Tuesday, July 31, 2012

Der Erzengel von Frederick

In dem Artikel Frederick Community Bridge hatte ich über die trompe l'oeil-Malereien an der gleichnamigen Brücke berichtet. Ein wichtiges Detail hatte ich allerdings seinerzeit vergessen:



Die Inschrift neben der Brücke sagt dazu:

"The unusual painting in the circle on your right on the bridge is called Archangel. It is an anamorphic projection, a special type of artist's perspective made to be seen from sharp angle".

Den scharfen Winkel erhält man idealerweise durch einem Blick aus einem der Fenster des nebenan liegenden Delaplaine Art Centers; genau so gut kann man den Engel aber auch von Flussseite betrachten, wenn nur der Winkel spitz genug ist:



Anamorphische Projektionen sind nicht nur bei Malern beliebt, sondern spielen beispielsweise auch bei der Projektion von Filmen auf Panormaleinwände eine Rolle oder werden bei Verkehrszeichen benutzt, die auf Straßenoberflächen gemalt werden. Weitere Infos dazu finden sich in der Wikipedia und an vielen anderen Stellen im Internet (bweispielsweise hier).

Sunday, July 15, 2012

Das Udvar-Hazy Center

Südlich des Dulles Airport liegt das Steven F. Udvar-Hazy Center, die "Außenstelle" des in DC angesiedelten Air and Space Museums. Wer sich für die Luft- und Raumfahrt interessiert, findet dort in zwei riesigen Hangars eine grandiose Vielfalt an Fluggeräten aller Art:



Ausgestellt sind dort neben vielen kleineren Fluggeräten viele echte Klassiker der Luftfahrtgeschichte, etwa die JU-52, ein B-29-Bomber, eine Super Constellation, eine Boeing 707, eine SR-71 Blackbird und sogar die Concorde:



Daneben gibt es jede Menge Hubschrauber, Kriegsflugzeuge, Doppeldecker, Ultraleichtflugzeuge und alles Mögliche aus der Raumfahrt und Waffentechnik, wie beispielsweise Raumkapseln, Raketen, unbemannte Drohnen und Cruise Missiles, diverse Raketentriebwerke, den Mars-Pathfinder-Rover und eine ganze Reihe teils skuriller Satelliten:



Der Star des Centers ist aber ohne Zweifel die ausgemusterte Raumfähre Discovery, die im April hierher überführt wurde:



Dieses beindruckende (und wenn man sie noch nie gesehen hat überraschend große) Gefährt hat einen eigenen Hangar und steht dort seiner Bedeutung entsprechend im Mittelpunkt der Raumffahrttechnik-Ausstellung:





Man sieht der Discovery ihr Alter und die große Zahl ihrer Einsätze geradezu an. Da sie nicht aufpoliert, sondern in ihrem gebrauchten Zustand belassen wurde, wirkt sie sehr authentisch.

Auf der Unterseite ist die Discovery mit hitzebeständigen Kacheln gepflastert, alle einzeln nummeriert, viele von ihnen ausgeglüht, viele bereits getauscht:





Oberhalb der Kacheln ist sie an vielen Stellen mit hitzebeständigem Stoff bespannt:



Insgesamt sehr interessant anzusehen, und wer in der Nähe ist, sollte sich die Gelegenheit zu einem Besuch nicht entgehen lassen.

Was wir in der Ausstellung nicht gesehen haben, war ein Hinweis auf die vielen Unglücke und Katastrophen, die die Geschichte der Luft- und Raumfahrt gepflastert haben. Auf der anderen Seite werden die ausgestellten Stücke aber auch nicht allzu heroisch oder patriotisch dargeboten. Man sieht eine Ausstellung, die sich gewissermaßen auf die technischen Aspekte des Themas konzentriert. Das mag dem einen oder anderen zu eindimensional sein, interessant ist es allemal. Ein Besuch lohnt sich also definitv, und auch, wer nicht übermäßig technik affin ist, wird sich Faszination der Exponate kaum entziehen können.

Der Eintritt ist übrigens frei, wie bei allen Smithonian Institutions, das Parken und einige der Special Attractions (z.B. die Simulatoren) dagegen nicht.

Wednesday, May 30, 2012

Frederick Community Bridge

In der Malerei gibt es eine Stilrichtung, die als Trompe l'oeil bezeichnet wird (übersetzt etwa: "Täusche das Auge"). Darin versucht der Künstler mit allerlei Tricks und Kniffen, den Betrachter an der Nase herum zu führen und eine Realität vorzutäuschen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Ein bekannter Vertreter des Trompe l'oeil war etwa René Magritte, beispielsweise mit dem Bild "Die Beschaffenheit des Menschen" und seinen Variationen.

In Frederick in Maryland gibt es eine Brücke mit dem Namen "Community Bridge":



Eine schöne Standsteinbrücke mit vielen Einlagen, Ornamenten und Verzierungen:



Auf der einen Seite findet sich ein von Efeu umranktes gußeisernes Tor:



Auf der anderen die Skulptur einer antiken Schönheit mit Gewand und Wasserkrug:



Es gibt eine ganze Reihe mystischer Ornamente, die laut Infotafel in irgendeinem geheimnisvollen Zusammenhang zu den Bürgern von Frederick stehen:



Sehr schön, sehr schön. Doch warum schreibe ich das?

Irgend etwas stimmt nicht - wir wollen mal nah heran gehen, direkt mit der Nase dran:







Oh Schreck, alles nur gemalt!!!

Tatsächlich, die ganze Brücke ist ein Trompe l'oeil Kunstwerk! Und zwar ein richtig gut gemachtes! Alles ist aufgemalt: die Sandsteine, die Skulptur, die Dachrinne, die Eisentür, die Ornamente. Selbst das Efeu und der Grünspan stammen aus dem Farbeimer.

Erst wenn man ganz nah ran geht, sieht man es:





Oder wenn die Sonne "falsch" steht:



Wunderbar :-))

Die Brücke war einmal eine langweilige, graue, strukturlose Betonbrücke, wie man sie zu tausenden auf der ganzen Welt findet. Bis sie zwischen 1993 und 1998 von dem Künstler William M. Cochran in Zusammenarbeit mit den Bürgern von Frederick (die eigene Vorschläge zur Gestaltung einbringen konnten) in ein Trompe l'oeil Kunstwerk verwandelt wurde. Gemalt wurde mit Silikatfarbe der deutschen Fa. KEIM, die sich mit dem Beton verbindet und viele Jahrzehnte lang hält.

Direkt neben der Brücke befindet sich das Delaplaine Visual Arts Education Center, das man bei dieser Gelegenheit gleich mit besuchen kann. Vorher sollte man sich aber die Infotafel zur Brücke aufmerksam durchlesen - sie hält nämlich eine kleine Überraschung parat und macht den Besuch des Kunstzentrums noch etwas lohnenswerter!