In der Bildgestaltung ist die Wiederholung ein Stilmittel, um Harmonie zu erzeugen.
Dabei müssen die Elemente gar nicht exakt gleich sein, sonst würde das Ergebnis schnell langweilig werden. Es reicht, wenn sie sich zwar deutlich erkennbar ähneln, im Detail aber in einer oder mehreren Eigenschaften moderat variieren, etwa in Farbe oder Form.
Beispiele für derartige Wiederholungen finden sich überall - wir sind von ihnen umzingelt!
Tapete, Schrankwand, Kissenbezug und Teppich: viele Industriedesigns benutzen das Stilmittel der Wiederholung extensiv. Die Bilder von Vasarely, Mondrian oder Stevovich wären ohne Wiederholungen undenkbar. Bodenbeläge, Klinkermauern und Natursteinwände bestehen aus sich wiederholenden Elementen in unterschiedlichen Variationen. Selbst ein einfacher Blumenstrauß wirkt durch die Wiederholung von Form und Farbe der Blüten und Blätter. Und so weiter und so fort, die Liste ließe sich endlos fortsetzen...
Ein einfaches Beispiel für Wiederholung ist dieses Wohnhaus, das ich am Meridian Hill in Washington, D.C. fotografiert habe:
Die Variationsbreite dieses vermutlich schon einige Jahrzehnte alten Wohnsilos ist für unseren mitteleuropäisch geprägten (und durch einige Jahre Kunstunterricht geschulten) Geschmack allerdings etwas gering, d.h. das Haus wirkt eintönig und langweilig. Verglichen damit ist das Foto des Hauses etwas abwechslungsreicher, denn Hipstamatik variiert die Farbe des Hauses. Auflockerung gibt es zudem durch die Bäume und Autos im Vordergrund und den ausgefransten Rand des Bildes.