Wednesday, February 1, 2012

Hipstamatic

Am Wochenende hatte das Washington Post Magazine eine Reportage über getunte Amischlitten und ihre fotogenen Besitzer und -Innen. Die Fotos waren richtig nett anzusehen und hatten einen schönen, kitschigen Retrolook, mit quietschbunten Farben, Vignetten und ausgefransten Rändern.

Erstaunlicherweise wurden sie nicht mit einer "richtigen" Kamera aufgenommen, sondern mit dem iPhone, und zwar mit der App Hipstamatic. OK, jetzt ist es also soweit: die großen Tageszeitungen brauchen keine Profis mehr mit teuren Spiegelreflexkameras und dicken 2.8er-Objektiven, sondern jeder Hans und Franz kann mit seinem Handy druckreife Bilder knipsen! Das sind ja nette Aussichten für einen, der gerade dabei ist, beruflich etwas tiefer in die Fotografie einzusteigen.

Na ja, ganz so weit ist es glücklicherweise noch nicht, und entscheidend ist ja immer noch, wer hinter der Kamera steht und was er kann, Wie auch immer, ich konnte natürlich nicht widerstehen und habe mir die App auf mein iPhone geladen. Erstes Opfer war unser Kater, aufgenommen mit einem Schwarz-Weiß-"Film":


Aber auch in Farbe macht er eine gute Figur:


Hipstamatic funktioniert so, dass man die eigentliche App kauft und damit zunächst das Kamera-"Gehäuse", die Bildverwaltung und ein kleines Sortiment an (simulierten) Objektiven, Filmen und Blitzen erhält. Diese Komponenten kann man nach Belieben kombinieren und durch weitere Zukäufe erweitern. Die erstellten Bilder lassen sich recht einfach ausdrucken, verschicken oder auf Facebook, Twitter & Co. hochladen.

Der kreative Spielraum der App ist sehr groß, auch Menschen...


...und Schaufensterplakate in Drogerieketten lassen sich damit gut fotografieren:


Ebenso Bürogebäude von geheimnisvollen Gentechnik-Firmen...


...und Wasserfälle, die in den Potomac fließen:


Insgesamt ein witziges Programm mit großem Potential, das für ein paar Euro eine Menge Spaß bietet. Nicht umsonst eine der meist verkauften Apps auf dem iPhone.