Wenn man in Washington D.C. zum ersten Mal das Weiße Haus besucht, stellt man verwundert fest, dass gegenüber des Eingangs, am Rand des Lafayette Parks, ein von Protestplakaten umrahmtes Zelt steht:
Bei näherer Betrachtung sieht man, dass das Zelt bewohnt ist:
Seine Bewohnerin ist die knapp 70 Jahre alte Concepcion Picciotto, die seit 30 Jahren hier lebt, um gegen Massenvernichtungswaffen zu protestieren:
Zusammen mit William Thomas und weiteren Gleichgesinnten begann sie Anfang der 80er Jahre, Protestschilder zu malen und an den Zaun des weißen Hauses zu hängen. Den Bürgersteig davor sahen beide als ihr Zuhause an. Später wurden sie durch Norman Mayer unterstützt, der 1982 bei einem vorgetäuschten Anschlag auf das Washington Monument erschossen wurde. Nachdem "ihr" Bürgersteig von der Parkpolizei geräumt wurde, ließen sich die beiden Aktivisten etwas später erneut in der Nähe des Weißen Hauses nieder, diesmal genau gegenüber, am Rand des Lafayette Parks.
Seither protestieren sie gegen Atom- und andere Massenvernichtungswaffen und sind in ihrer unbeugsamen und ebenso skurillen wie bewundernswerten Standhaftigkeit Vorbild für unzählige Friedenskämpfer auf der ganzen Welt. Seit dem Tod von William Thomas 2009 führt Concepcion Picciotto ihre Mahnwache alleine fort. Wer mag, besucht ihre Homepage, um Details aus ihrem Leben und ihrem Kampf gegen Atomwaffen und für eine bessere Welt nachzulesen.
(Danke an Nina für die Vorarbeiten)