Da die Great Falls of the Potomac River "um die Ecke" liegen, war ich schon unzählige Male dort. Natürlich hatte ich meist eine Kamera dabei, aber die Bildergebnisse waren oft enttäuschend. Zwar hat man von den Aussichtsplattformen in Maryland oder Virginia einen tollen Überblick über die Stromschnellen, und die Größe und Weite des vor einem liegenden Naturschauspiels ist beeindruckend.
Für ein gutes Foto fehlte jedoch ein Center of Interest, also eine herausgehobene Stelle im Bild, an der das Auge sich festklammern und der Blick des Betrachters immer wieder zurück kehren kann. Alle Versuche, die Great Falls mit einem Weitwinkel- oder den moderaten Tele-Brennweiten eines Kit-Objektivs (oder eines Smartphones) zu fotografieren, waren letztlich unbefriedigend, weil es mir nicht gelungen ist, einen guten Blickfang zu finden.
Etwas besser wurde die Sache erst, als ich ein langes Teleobjektiv dabei hatte:
Bei etwa 200 mm (equiv.) Brennweite kann man sich besser auf Details konzentrieren; in diesem Fall auf einen der vielen kleineren Wasserfälle innerhalb der Stromschnellen. Die umliegenden Felsinseln rahmen das Hauptmotiv ein und führen das Auge des Betrachters im Bild herum. Das Licht war leicht diffus und arbeitete die Textur der Felsen gut heraus, ohne allzu harte Schatten zu werfen.
Glück hatte ich auch, weil der Potomac River schon seit Monaten sehr wenig Wasser führt, denn dadurch ragen Felsen aus dem Wasser, die man sonst gar nicht sehen (und zur Bildgestaltung verwenden) könnte. Zudem leuchtet das Wasser schön blau und grün - ganz im Gegensatz zu dem hässlichen Braun, das es hat, wenn nach ausgiebigen Regenfällen oder nach der Schneeschmelze viel Wasser aus den Oberläufen der zuführenden Flüsse heruntergespült wird.
Monday, August 27, 2012
Sunday, August 26, 2012
Am C & O Canal III
Über den C & O Canal habe ich hier schon mehrfach geschrieben. Wir sind immer mal wieder da, aber bei unserem letzten Besuch sah es anders aus üblich:
Die impressionistische Bildwirkung kommt dadurch zustande, dass sich die in der Nachmittagssonne aufgehellten Baumwipfel im Kanal spiegeln und durch die eigenartige Interferenz mit der Wasseroberfläche farbige, weich fließende, an Pinselstriche erinnernde Muster bilden. Monet hätte es nicht besser hinbekommen ;-)
PS. Ein paar Hinweise zu "impressionistischen Fotografien" findet ihr hier.
Die impressionistische Bildwirkung kommt dadurch zustande, dass sich die in der Nachmittagssonne aufgehellten Baumwipfel im Kanal spiegeln und durch die eigenartige Interferenz mit der Wasseroberfläche farbige, weich fließende, an Pinselstriche erinnernde Muster bilden. Monet hätte es nicht besser hinbekommen ;-)
PS. Ein paar Hinweise zu "impressionistischen Fotografien" findet ihr hier.
Wednesday, August 22, 2012
Es blitzt!
Bei einem Profi gehört der Aufhellblitz zum festen Repertoire seiner Trickkiste; kontrastreiche Gegenlichtaufnahmen sind dafür geradezu prädestiniert:
Ich habe zum Aufhellen dieses Fotos den kleinen Aufsteckblitz verwendet, der im Lieferumfang der Olympus E-M5 enthalten ist. Seine Intensität lässt sich gut regeln und die Stärke reicht für solche Close-Ups allemal aus. Ohne Blitz wäre das Katzengesicht nicht nur dunkler, sondern auch viel weniger detailreich geworden. Die Qualität des Bildes wäre ohne Aufheller sehr viel (!) schlechter geworden.
Selbst Point-And-Shoot-Kameras haben meist einen eingebauten Blitz, den man zum Aufhellen verwenden kann. Entscheidend ist die Möglichkeit, die Blitz-Intensität regulieren zu können; eine Einstellung, die bei vielen Kameras tief im Menüsystem versteckt ist. Es lohnt sich, damit zu experimentieren, und wer es noch nicht gemacht hat, sollte es am besten selbst einmal ausprobieren!
Ich habe zum Aufhellen dieses Fotos den kleinen Aufsteckblitz verwendet, der im Lieferumfang der Olympus E-M5 enthalten ist. Seine Intensität lässt sich gut regeln und die Stärke reicht für solche Close-Ups allemal aus. Ohne Blitz wäre das Katzengesicht nicht nur dunkler, sondern auch viel weniger detailreich geworden. Die Qualität des Bildes wäre ohne Aufheller sehr viel (!) schlechter geworden.
Selbst Point-And-Shoot-Kameras haben meist einen eingebauten Blitz, den man zum Aufhellen verwenden kann. Entscheidend ist die Möglichkeit, die Blitz-Intensität regulieren zu können; eine Einstellung, die bei vielen Kameras tief im Menüsystem versteckt ist. Es lohnt sich, damit zu experimentieren, und wer es noch nicht gemacht hat, sollte es am besten selbst einmal ausprobieren!
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OlyEM5
Saturday, August 11, 2012
Gravelly Point
Nördlich vom Reagan National Airport befindet sich zwischen der Stadt Arlington und dem Potomac River der Gravelly Point Park.
Der Name "Park" ist vielleicht ein bisschen übertrieben, denn eigentlich handelt es sich nur noch um einen großen Parkplatz, der in nördlicher Fahrtrichtung vom George Washington Parkway erreichbar ist, und der ideale Voraussetzungen für Plane Spotter bietet.
Denn wenn man zur richtigen Tageszeit da ist und der Wind aus südlicher Richtung weht, fliegen im Minutenabstand Flugzeuge bis etwa zur Größe einer Boeing 737 in wenigen Metern Abstand über den Park hinweg, um ein paar Sekunden später auf dem nur 300 Meter entfernten Airport zu landen:
Das ist bei den meisten Flugzeugtypen derart druckvoll und laut, dass man sich einerseits fragt, wieso diese Art von Technik überhaupt so oft und so fehlerfrei funktioniert und man andererseits nach jedem Überflug dankbar ist, dass der Flieger nicht vor den eigenen Füßen auf die Wiese gestürzt ist.
Alles in allem: Nervenkitzel pur, unbedingt mal hinfahren!
Der Name "Park" ist vielleicht ein bisschen übertrieben, denn eigentlich handelt es sich nur noch um einen großen Parkplatz, der in nördlicher Fahrtrichtung vom George Washington Parkway erreichbar ist, und der ideale Voraussetzungen für Plane Spotter bietet.
Denn wenn man zur richtigen Tageszeit da ist und der Wind aus südlicher Richtung weht, fliegen im Minutenabstand Flugzeuge bis etwa zur Größe einer Boeing 737 in wenigen Metern Abstand über den Park hinweg, um ein paar Sekunden später auf dem nur 300 Meter entfernten Airport zu landen:
Das ist bei den meisten Flugzeugtypen derart druckvoll und laut, dass man sich einerseits fragt, wieso diese Art von Technik überhaupt so oft und so fehlerfrei funktioniert und man andererseits nach jedem Überflug dankbar ist, dass der Flieger nicht vor den eigenen Füßen auf die Wiese gestürzt ist.
Alles in allem: Nervenkitzel pur, unbedingt mal hinfahren!
Monday, August 6, 2012
Concepcion II
Vor einiger Zeit hatte ich einen Artikel über Concepcion Picciotto geschrieben, die Dauerprotestlerin vor dem weißen Haus.
Kürzlich waren wir wieder einmal da - und Concepcion auch. Ihre Botschaft diesmal: "Disarm IsraHell":
Ehrlich bewundernswert, das Stehvermögen dieser alten Dame - und das meine ich überhaupt nicht abwertend! Ich habe ein paar Schnappschüsse gemacht und konnte einen davon auf Portraitformat vergrößern. So sieht sie also aus :-)
Kürzlich waren wir wieder einmal da - und Concepcion auch. Ihre Botschaft diesmal: "Disarm IsraHell":
Ehrlich bewundernswert, das Stehvermögen dieser alten Dame - und das meine ich überhaupt nicht abwertend! Ich habe ein paar Schnappschüsse gemacht und konnte einen davon auf Portraitformat vergrößern. So sieht sie also aus :-)
Sunday, August 5, 2012
Ordnung und Chaos
Während der vergangenen Woche in der Torpedo Factory habe ich mir Gedanken über Dinge wie Ordnung, Chaos, Unordnung, Aufräumen, etc. gemacht. Warum? Fast jedes Buch über (fotografische) Bildgestaltung fordert, das die eigenen Fotos eine gewisse Ordnung haben sollten. Dass nicht zu viele und nicht zu wenige Elemente darin sein sollen. Dass man als Fotograf (der anders als ein Maler subtraktiv arbeitet) seine Bilder von unnötigem Ballast befreien soll.
Die "richtige" Balance zwischen Einheit und Vielfalt, zwischen Einfachheit und Komplexität ist eine der ganz großen heiligen Kühe der darstellen Kunst.
Niemand erklärt aber so recht, wie man Ordnung bzw. Unordnung misst, und welche "Operatoren" es gibt, den einen Zustand in den anderen zu überführen. Da eines der Unterkapitel in meinem Buch (wenn es denn mal eins wird) sich mit genau diesem Thema beschäftigen wird, wollte ich ein wenig Grundlagenarbeit leisten und habe im Studio experimentiert.
Hier z.B. eine Serie mit bunten Radiergummis:
Oder mit Büroklammern:
Ich habe auch mit Gegenständen experimentiert, die mehr als eine unterscheidbare Dimension hatten, mit einfarbigen Gegenständen, mit solchen, bei denen die Orientierung eine Rolle spielt, mit kleinen und großen Anzahlen, mit dem Einfluss der Schwarz-Weiß-Fotografie, mit realen Dingen, mit Behältern ohne oder mit transparentem oder blickdichtem Deckel, usw...
Diese Experimente haben bei den Besuchern und bei einigen Studionachbarn einiges Interesse verursacht, und ich habe ein paar interessante Anregungen bekommen. Ohne zuviel zu verraten, sei gesagt, dass ich (nach mehreren Fehlversuchen) sowohl eine ganz brauchbare Metrik gefunden habe, um die Anzahl der wahrgenommenen Elemente in einer Bildszene zu "zählen", als auch eine Liste der Operatoren, mit denen Bilder (und andere Dinge) aufgeräumt oder unordentlich werden können.
So weit, so gut. Jetzt gilt es, die Verbindung zwischen diesen theoretischen Vorarbeiten und der tatsächlichen Praxis des Fotografierens herzustellen und das Ganze mit Beispielen zu würzen und in eine lesbare und verständliche Form zu bringen. Dann wäre einer von etwa fünfzehn Unterabschnitten in trockenen Tüchern.
Die "richtige" Balance zwischen Einheit und Vielfalt, zwischen Einfachheit und Komplexität ist eine der ganz großen heiligen Kühe der darstellen Kunst.
Niemand erklärt aber so recht, wie man Ordnung bzw. Unordnung misst, und welche "Operatoren" es gibt, den einen Zustand in den anderen zu überführen. Da eines der Unterkapitel in meinem Buch (wenn es denn mal eins wird) sich mit genau diesem Thema beschäftigen wird, wollte ich ein wenig Grundlagenarbeit leisten und habe im Studio experimentiert.
Hier z.B. eine Serie mit bunten Radiergummis:
Oder mit Büroklammern:
Ich habe auch mit Gegenständen experimentiert, die mehr als eine unterscheidbare Dimension hatten, mit einfarbigen Gegenständen, mit solchen, bei denen die Orientierung eine Rolle spielt, mit kleinen und großen Anzahlen, mit dem Einfluss der Schwarz-Weiß-Fotografie, mit realen Dingen, mit Behältern ohne oder mit transparentem oder blickdichtem Deckel, usw...
Diese Experimente haben bei den Besuchern und bei einigen Studionachbarn einiges Interesse verursacht, und ich habe ein paar interessante Anregungen bekommen. Ohne zuviel zu verraten, sei gesagt, dass ich (nach mehreren Fehlversuchen) sowohl eine ganz brauchbare Metrik gefunden habe, um die Anzahl der wahrgenommenen Elemente in einer Bildszene zu "zählen", als auch eine Liste der Operatoren, mit denen Bilder (und andere Dinge) aufgeräumt oder unordentlich werden können.
So weit, so gut. Jetzt gilt es, die Verbindung zwischen diesen theoretischen Vorarbeiten und der tatsächlichen Praxis des Fotografierens herzustellen und das Ganze mit Beispielen zu würzen und in eine lesbare und verständliche Form zu bringen. Dann wäre einer von etwa fünfzehn Unterabschnitten in trockenen Tüchern.
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