Die Luray Caverns zählen zu den größten und bekanntesten Tropfsteinhöhlen der Welt. Sie befinden sich westlich des Städtchens Luray, am Rande des Shenandoah National Parks in der Nähe des Skyline Drive.
Wer auch nur halbwegs in der Region ist, sollte diese Höhlen besuchen! Eine solche Ansammlung von Stalaktiten, Stalakmiten und sonstigen Tropfsteinen aller Art, Größe und Form findet man sonst kaum auf der Welt. Beim ersten Besuch verschlägt es einem geradezu die Sprache! Waren schon die Crystal Grottoes Caverns auf ihre Art beeindruckend, ist man in den Luray Caverns definitiv in der Champions League der Tropfsteinhöhlen angekommen.
Erstaunlicherweise war das Fotografieren in der Höhle ohne Einschränkungen erlaubt, so dass ich mit der E-P3 und dem 1.7/20er bei ISO 800 eine ganze Reihe schöner Aufnahmen machen konnte. Anders als die meisten Besucher mit ihren kleinen Knipsen musste ich dabei keinen Blitz benutzen und konnte die schöne Original-Lichtstimmung einfangen.
Zu Beginn der Führung geht es eine steile Treppe hinab, anschließend befindet man sich gleich in einer der vielen hohen Kavernen und wird von Formationen geradezu erschlagen:
Wie gesagt, es gibt unzählige Formationen, die alle zu beschreiben den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Ich will mich daher auf einige ausgewählte Eindrücke beschränken.
Unbeschreiblich schön fand ich beispielsweise die unterirdischen Seen, "Dream Lakes" genannt, in denen sich die Stalaktiten spiegeln:
Lustig war auch das "Spiegelei", eine der wenigen Formationen, die man mit den Händen berühren darf:
Beindruckend der "Wishing Well" mit seinen unzähligen Münzen:
Ein weiterer Höhepunkt ist die "Great Stalacpipe Organ":
Das laut Guiness-Buch größte unterirdische Musikinstrument der Welt ist eine Orgel, die in der "Cathedral" auf einer Fläche von 14.000 Quadratmetern handselektierte Stalaktiten mit kleinen Gummihämmern anschlägt und zum Klingen bringt:
Während der Führung wird die Orgel kurz in Betrieb genommen und man kann die fragile Mechanik bei einem kleinen Musikstück bestaunen. Pretty impressive stuff, I can tell you!
Die Höhlen werden jährlich von einer halben Million Personen besucht. Wenn man am Wochenende oder in den Ferien dort ist, muss man damit rechnen, dass die Führungen sehr voll sind (50 Leute oder mehr). Wenn man etwas über die einzelnen Formationen lernen will, sollte man weit vorne gehen, um den Führer zu verstehen. Wenn man in Ruhe alles ansehen und fotografieren will, lässt man sich am besten zurückfallen und läuft am hinteren Ende der Gruppe. Keine Sorge, verlaufen kann man sich nicht! Einerseits ist die Höhle beleuchtet, gut ausgebaut und ziemlich trocken, und andererseits würde man, wenn man zu weit zurück fällt, auch schnell von der nächsten Gruppe eingeholt werden.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 24 Dollar und berechtigt zur Teilnahme an der ca. einstündigen Führung; zudem kann man kostenlos ein kleines (aber feines) Oldtimer-Museum besuchen. Ich hatte beim ersten Besuch etwas gezögert, soviel Eintritt zu bezahlen, bin aber letztlich auf meine Kosten gekommen und habe es nicht bereut. Neben der Höhle befindet sich ein Fastfood-Restaurant mit annehmbaren Preisen und ein (kostenpflichtiger) Irrgarten.
Weitere Informationen zur Höhle finden sich in diesem Wikipedia-Artikel (oder in diesem englischen) oder auf der Website des Betreibers.
Tuesday, January 31, 2012
Friday, January 27, 2012
gkrueger.com
Nach javabuch.de habe ich nun auch gkrueger.com überarbeitet. Am meisten Zeit kostete dabei das Erstellen der Portfolio-Seite:
Das Portfolio ist eine Zusammenstellung der wichtigsten Arbeiten und Bilder eines Fotografen. Es wird gebraucht, um Kunden, Partnern oder anderen Interessenten einen Eindruck von der eigenen Arbeit zu vermitteln. Anders als in der früher üblichen Mappe wird das Portfolio heute häufig per Web-Präsenz realisiert und steht damit - in Zeiten von iPhone & Co - universell zur Verfügung.
Das Portfolio ist eine Zusammenstellung der wichtigsten Arbeiten und Bilder eines Fotografen. Es wird gebraucht, um Kunden, Partnern oder anderen Interessenten einen Eindruck von der eigenen Arbeit zu vermitteln. Anders als in der früher üblichen Mappe wird das Portfolio heute häufig per Web-Präsenz realisiert und steht damit - in Zeiten von iPhone & Co - universell zur Verfügung.
Sunday, January 22, 2012
Skyline Drive
Der Skyline Drive ist eine 105 Meilen lange Straße auf dem Rücken der Blue Ridge Mountains im Shenandoah National Park. Er bietet tolle Aussichten in alle Richtungen und ist vor allem im Herbst ein beliebtes Ausflugsziel, wenn das Laub der Bäume sich bunt verfärbt. Man fährt in etwa 1000 Metern Höhe mit maximal 35 mph mitten durch die Natur und kann alle Arten von Pflanzen und Tieren beobachten. Mit etwas Glück sieht man Rehe, Truthähne oder sogar Bären. Die Vielfalt und die Farben der Natur sind beeindruckend.
Fährt man im Januar, sieht es anders aus: die Bäume sind kahl und das Laub ist weg, Tiere sind kaum zu sehen. Die Natur zeigt sich in nur wenigen, zurückgenommenen Farben. Es ist eiskalt und windig, Schneegries weht einem um die Ohren und dringt in Kragen und Hosenbeine ein. Wer hier nicht warm angezogen ist, wird sich eine böse Erkältung holen und kommt dank des Windchills kaum zum Fotografieren. Die Infrastruktur im Park ist stillgelegt, Besucherzentrum, Kiosk und Tankstelle sind nicht besetzt.
Dennoch hat der Drive auch zu dieser Jahreszeit seinen Reiz, denn die Aussichten sind spektakulär und man wird als Fotograf nur durch wenige andere Besucher gestört. Ich bin in der letzten Woche von Front Royal bis nach Luray gefahren und habe in der Eiseskälte ein paar Aufnahmen gemacht. Außer mir war nur ein einziges anderes Auto unterwegs. Eintritt musste ich nicht bezahlen, denn das Kassenhäuschen war nicht besetzt. Der Tag war zunächst Wolken verhangen, später kam ein paar Mal die Sonne heraus.
Nachfolgend seht ihr ein paar der Aufnahmen, die dabei entstanden sind:
Am Dickey Ridge Visitor Center
Der vereinsamte Drive
Blick nach Westen ins Tal des Shenandoah Rivers
Vereister Wasserfall am Straßenrand
Blick nach Osten ins Piedmont
Birken kurz vor Thornton Gap
Das waren also ein paar Eindrücke aus der kalten Einsamkeit des Skyline Drive im Januar 2012. Nachdem ich nach ca. 35 Meilen an er Thornton Gap Station wieder "ausgestiegen" bin, habe ich mir noch die Tropfsteinhöhlen von Luray angesehen. Aber darüber werde ich in einem eigenen Artikel berichten...
Fährt man im Januar, sieht es anders aus: die Bäume sind kahl und das Laub ist weg, Tiere sind kaum zu sehen. Die Natur zeigt sich in nur wenigen, zurückgenommenen Farben. Es ist eiskalt und windig, Schneegries weht einem um die Ohren und dringt in Kragen und Hosenbeine ein. Wer hier nicht warm angezogen ist, wird sich eine böse Erkältung holen und kommt dank des Windchills kaum zum Fotografieren. Die Infrastruktur im Park ist stillgelegt, Besucherzentrum, Kiosk und Tankstelle sind nicht besetzt.
Dennoch hat der Drive auch zu dieser Jahreszeit seinen Reiz, denn die Aussichten sind spektakulär und man wird als Fotograf nur durch wenige andere Besucher gestört. Ich bin in der letzten Woche von Front Royal bis nach Luray gefahren und habe in der Eiseskälte ein paar Aufnahmen gemacht. Außer mir war nur ein einziges anderes Auto unterwegs. Eintritt musste ich nicht bezahlen, denn das Kassenhäuschen war nicht besetzt. Der Tag war zunächst Wolken verhangen, später kam ein paar Mal die Sonne heraus.
Nachfolgend seht ihr ein paar der Aufnahmen, die dabei entstanden sind:
Am Dickey Ridge Visitor Center
Der vereinsamte Drive
Blick nach Westen ins Tal des Shenandoah Rivers
Vereister Wasserfall am Straßenrand
Blick nach Osten ins Piedmont
Birken kurz vor Thornton Gap
Das waren also ein paar Eindrücke aus der kalten Einsamkeit des Skyline Drive im Januar 2012. Nachdem ich nach ca. 35 Meilen an er Thornton Gap Station wieder "ausgestiegen" bin, habe ich mir noch die Tropfsteinhöhlen von Luray angesehen. Aber darüber werde ich in einem eigenen Artikel berichten...
Friday, January 20, 2012
Be My Valentine
Gestern fiel mir in der Union Station in D.C. folgendes Motiv auf:
Eigentlich ganz nett, aber leider gab es das Problem, dass der Spot auf dem Model um drei bis vier Blendenstufen heller war als der Rest des Bildes! Da dieser - für die Kamera gleißende - Lichtfleck nicht sehr groß ist, hat ihn die Belichtungsautomatik der X10 übersehen (bzw. ignoriert) und sich auf eine ausgewogene Belichtung des Gesamtbildes konzentriert.
Somit war eine der entscheidenden Stellen des Motivs stark überbelichtet:
Um das zu vermeiden, habe ich das ganze Motiv drei Blendenstufen dunkler aufgenommen. Dadurch war natürlich der Rest des Bildes kaum noch zu erkennen:
Im Gegensatz zu einer Über- lässt sich eine Unterbelichtung aber meist gut korrigieren - vorausgesetzt, die Kamera rauscht in den dunklen Bildteilen nicht zu stark. Mit einem Mix aus Aufhelllicht, selektiven Tonwertanpassungen und Entrauschung/Schärfung kann man so ein Bild problemlos in Lightroom oder Photoshop "retten".
Eine andere Möglichkeit, solche Aufnahmen zu machen, besteht darin, die HDR-Technik anzuwenden (oder bei der X10 einen der EXR-Modi zu benutzen).
Stellt sich noch die Frage, warum ein Mensch diese Probleme nicht hat, sondern sowohl den Eingangsbereich des Geschäfts als auch das Decolleté des Models gleichzeitig erkennen kann? Das liegt zunächst einmal daran, dass der Dynamikumfang des menschlichen Auges größer ist als der einer Digitalkamera (nämlich etwa 4 bis 5 Blendenstufen). Was für den kleinen Sensor der Fuji bereits undifferenziertes Schwarz bzw. konturloses Weiss ist, hat für das menschliche Auge durchaus noch wahrnehmbare Helligkeitsunterschiede.
Geht der Dynamikumfang der beobachteten Szene selbst über diesen Bereich hinaus, muss auch das Auge zu "Tricks" greifen und mit der Pupille die einfallende Lichtmenge regulieren (entspr. Blende) oder die Empfindlichkeit der Netzhaut anpassen (entspr. ISO-Einstellung). Weitere Infos zu diesen Anpassungsvorgängen finden sich z.B. in dem Wikipedia-Artikel Adaption des Auges.
Eigentlich ganz nett, aber leider gab es das Problem, dass der Spot auf dem Model um drei bis vier Blendenstufen heller war als der Rest des Bildes! Da dieser - für die Kamera gleißende - Lichtfleck nicht sehr groß ist, hat ihn die Belichtungsautomatik der X10 übersehen (bzw. ignoriert) und sich auf eine ausgewogene Belichtung des Gesamtbildes konzentriert.
Somit war eine der entscheidenden Stellen des Motivs stark überbelichtet:
Um das zu vermeiden, habe ich das ganze Motiv drei Blendenstufen dunkler aufgenommen. Dadurch war natürlich der Rest des Bildes kaum noch zu erkennen:
Im Gegensatz zu einer Über- lässt sich eine Unterbelichtung aber meist gut korrigieren - vorausgesetzt, die Kamera rauscht in den dunklen Bildteilen nicht zu stark. Mit einem Mix aus Aufhelllicht, selektiven Tonwertanpassungen und Entrauschung/Schärfung kann man so ein Bild problemlos in Lightroom oder Photoshop "retten".
Eine andere Möglichkeit, solche Aufnahmen zu machen, besteht darin, die HDR-Technik anzuwenden (oder bei der X10 einen der EXR-Modi zu benutzen).
Stellt sich noch die Frage, warum ein Mensch diese Probleme nicht hat, sondern sowohl den Eingangsbereich des Geschäfts als auch das Decolleté des Models gleichzeitig erkennen kann? Das liegt zunächst einmal daran, dass der Dynamikumfang des menschlichen Auges größer ist als der einer Digitalkamera (nämlich etwa 4 bis 5 Blendenstufen). Was für den kleinen Sensor der Fuji bereits undifferenziertes Schwarz bzw. konturloses Weiss ist, hat für das menschliche Auge durchaus noch wahrnehmbare Helligkeitsunterschiede.
Geht der Dynamikumfang der beobachteten Szene selbst über diesen Bereich hinaus, muss auch das Auge zu "Tricks" greifen und mit der Pupille die einfallende Lichtmenge regulieren (entspr. Blende) oder die Empfindlichkeit der Netzhaut anpassen (entspr. ISO-Einstellung). Weitere Infos zu diesen Anpassungsvorgängen finden sich z.B. in dem Wikipedia-Artikel Adaption des Auges.
Labels:
FujiX10
Tuesday, January 17, 2012
Concepcion Picciotto
Wenn man in Washington D.C. zum ersten Mal das Weiße Haus besucht, stellt man verwundert fest, dass gegenüber des Eingangs, am Rand des Lafayette Parks, ein von Protestplakaten umrahmtes Zelt steht:
Bei näherer Betrachtung sieht man, dass das Zelt bewohnt ist:
Seine Bewohnerin ist die knapp 70 Jahre alte Concepcion Picciotto, die seit 30 Jahren hier lebt, um gegen Massenvernichtungswaffen zu protestieren:
Zusammen mit William Thomas und weiteren Gleichgesinnten begann sie Anfang der 80er Jahre, Protestschilder zu malen und an den Zaun des weißen Hauses zu hängen. Den Bürgersteig davor sahen beide als ihr Zuhause an. Später wurden sie durch Norman Mayer unterstützt, der 1982 bei einem vorgetäuschten Anschlag auf das Washington Monument erschossen wurde. Nachdem "ihr" Bürgersteig von der Parkpolizei geräumt wurde, ließen sich die beiden Aktivisten etwas später erneut in der Nähe des Weißen Hauses nieder, diesmal genau gegenüber, am Rand des Lafayette Parks.
Seither protestieren sie gegen Atom- und andere Massenvernichtungswaffen und sind in ihrer unbeugsamen und ebenso skurillen wie bewundernswerten Standhaftigkeit Vorbild für unzählige Friedenskämpfer auf der ganzen Welt. Seit dem Tod von William Thomas 2009 führt Concepcion Picciotto ihre Mahnwache alleine fort. Wer mag, besucht ihre Homepage, um Details aus ihrem Leben und ihrem Kampf gegen Atomwaffen und für eine bessere Welt nachzulesen.
(Danke an Nina für die Vorarbeiten)
Bei näherer Betrachtung sieht man, dass das Zelt bewohnt ist:
Seine Bewohnerin ist die knapp 70 Jahre alte Concepcion Picciotto, die seit 30 Jahren hier lebt, um gegen Massenvernichtungswaffen zu protestieren:
Zusammen mit William Thomas und weiteren Gleichgesinnten begann sie Anfang der 80er Jahre, Protestschilder zu malen und an den Zaun des weißen Hauses zu hängen. Den Bürgersteig davor sahen beide als ihr Zuhause an. Später wurden sie durch Norman Mayer unterstützt, der 1982 bei einem vorgetäuschten Anschlag auf das Washington Monument erschossen wurde. Nachdem "ihr" Bürgersteig von der Parkpolizei geräumt wurde, ließen sich die beiden Aktivisten etwas später erneut in der Nähe des Weißen Hauses nieder, diesmal genau gegenüber, am Rand des Lafayette Parks.
Seither protestieren sie gegen Atom- und andere Massenvernichtungswaffen und sind in ihrer unbeugsamen und ebenso skurillen wie bewundernswerten Standhaftigkeit Vorbild für unzählige Friedenskämpfer auf der ganzen Welt. Seit dem Tod von William Thomas 2009 führt Concepcion Picciotto ihre Mahnwache alleine fort. Wer mag, besucht ihre Homepage, um Details aus ihrem Leben und ihrem Kampf gegen Atomwaffen und für eine bessere Welt nachzulesen.
(Danke an Nina für die Vorarbeiten)
Sunday, January 15, 2012
Turkey Point Light
Turkey Point Light ist ein 1833 erbauter Leuchtturm am nördlichen Ende der Chesapeake Bay:
Um ihn zu erreichen, fährt man durch den Elk Neck State Park bis ans Ende der Turkey Point Road. Dort parkt man den Wagen und muss dann noch etwa eine Meile zu Fuß bis zur Südspitze der Halbinsel laufen.
Der Leuchtturm befindet sich auf einem etwa 30 Meter hohen Kliff, von dem man eine tolle Aussicht über den nördlichen Teil der Chesapeake Bay hat. Bei gutem Wetter kann man sogar das mehr als 10 Kilometer entfernte Havre de Grace und seine Brücken über den Susquehanna River sehen.
Um ihn zu erreichen, fährt man durch den Elk Neck State Park bis ans Ende der Turkey Point Road. Dort parkt man den Wagen und muss dann noch etwa eine Meile zu Fuß bis zur Südspitze der Halbinsel laufen.
Der Leuchtturm befindet sich auf einem etwa 30 Meter hohen Kliff, von dem man eine tolle Aussicht über den nördlichen Teil der Chesapeake Bay hat. Bei gutem Wetter kann man sogar das mehr als 10 Kilometer entfernte Havre de Grace und seine Brücken über den Susquehanna River sehen.
Saturday, January 14, 2012
javabuch.de
Dass es hier in den letzten Tagen so ruhig war, hat verschiedene Gründe. Einer davon ist, dass ich die Website javabuch.de überarbeitet habe.
javabuch.de ist die Homepage meines "Handbuchs der Java-Programmierung", dass Ende Oktober in der 7. Auflage bei Addison Wesley erschienen ist:
Neben Fehlerhinweisen und allgemeinen Infos zum Buch kann man von javabuch.de seit vielen Jahren die HTML-Ausgabe des immerhin 1400-seitigen Buchs frei herunterladen.
Nachdem die Rechte einige Jahre beim Verlag gelegen hatten, ist die Verantwortung für die Site mit der 7. Auflage wieder an mich zurück gegangen. Nach einer gründlichen Renovierung ist javabuch.de nun wieder up-to-date und spiegelt den aktuellen Stand des Handbuchs der Java-Programmierung wieder.
javabuch.de ist die Homepage meines "Handbuchs der Java-Programmierung", dass Ende Oktober in der 7. Auflage bei Addison Wesley erschienen ist:
Neben Fehlerhinweisen und allgemeinen Infos zum Buch kann man von javabuch.de seit vielen Jahren die HTML-Ausgabe des immerhin 1400-seitigen Buchs frei herunterladen.
Nachdem die Rechte einige Jahre beim Verlag gelegen hatten, ist die Verantwortung für die Site mit der 7. Auflage wieder an mich zurück gegangen. Nach einer gründlichen Renovierung ist javabuch.de nun wieder up-to-date und spiegelt den aktuellen Stand des Handbuchs der Java-Programmierung wieder.
Labels:
FujiX10
Tuesday, January 10, 2012
Evidence of Growth
Am Montgomery College in Silver Spring läuft im Morris and Gwendolyn Cafritz Foundation Arts Center gerade eine kleine Ausstellung von Studenten und Mitarbeitern der Fakultät mit dem obigen Titel. Unter den Exponaten ist mir ein Ölgemälde aufgefallen:
Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Text komplett verstanden hatte. Besonders die letzte Zeile hat es in sich...
Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Text komplett verstanden hatte. Besonders die letzte Zeile hat es in sich...
Jana
Obwohl es nicht unbedingt mein Spezialgebiet ist, mache ich gelegentlich auch Portraitaufnahmen:
Dieses Foto entstand bei einem improvisierten Beauty-Shooting im eigenen Wohnzimmer. Mit einer einzigen Softbox als Lichtquelle und einer hellgrauen Gardine als Hintergrund. Das Makeup stammte allerdings von einem Profi.
Dieses Foto entstand bei einem improvisierten Beauty-Shooting im eigenen Wohnzimmer. Mit einer einzigen Softbox als Lichtquelle und einer hellgrauen Gardine als Hintergrund. Das Makeup stammte allerdings von einem Profi.
Saturday, January 7, 2012
Top of the Rock
Wer New York besucht, möchte die vielen Wolkenkratzer der Stadt nicht nur von unten anschauen, sondern die einmalige Skyline Manhattans möglichst auch von oben bewundern. Eine gute Möglichkeit dazu bietet sich auf dem Top of the Rock, der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers in etwa 250 Metern Höhe.
Das Rockefeller Center liegt in Midtown Manhattan, in zentraler Lage, nicht weit vom Central Park. Schaut man nach Süden, blickt man direkt auf das Empire State Building und die Südspitze Manhattans. Im Hintergrund kann man den East River und den Hudson River und bei guter Sicht die Freiheitsstatue entdecken. Im Norden liegt der Central Park und schaut man nach unten, breitet sich das Straßengewirr Manhattans direkt vor einem aus.
Das Top of the Rock fasst mehrere hundert Besucher und besteht aus drei übereinander liegenden Aussichtsplattformen, die allesamt außen liegen. Während die unteren beiden Etagen durch Glaswände begrenzt sind, hat man auf der obersten Plattform im 70ten Stock nur eine Art gusseisernen Zaun um sich herum, der die freie Sicht in alle Himmelsrichtungen nicht mehr einschränkt.
Um auf das Top of the Rock zu kommen, löst man unten im Rockefeller Center Tickets für eine feste Uhrzeit. Sie kosten etwa 25 Dollar. Ist die vereinbarte Zeit erreicht, fährt man nach oben und kann dann beliebig lange bleiben. Wer genug Zeit und Muße hat, bucht für ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang und bleibt dann etwa zwei Stunden oben. Gutes Wetter vorausgesetzt kann man so einen traumhaften Sonnenuntergang erleben und beobachten, wie die Stadt vom grauen Tag- in den bunt beleuchteten Nachtmodus wechselt.
Das Rockefeller Center liegt in Midtown Manhattan, in zentraler Lage, nicht weit vom Central Park. Schaut man nach Süden, blickt man direkt auf das Empire State Building und die Südspitze Manhattans. Im Hintergrund kann man den East River und den Hudson River und bei guter Sicht die Freiheitsstatue entdecken. Im Norden liegt der Central Park und schaut man nach unten, breitet sich das Straßengewirr Manhattans direkt vor einem aus.
Das Top of the Rock fasst mehrere hundert Besucher und besteht aus drei übereinander liegenden Aussichtsplattformen, die allesamt außen liegen. Während die unteren beiden Etagen durch Glaswände begrenzt sind, hat man auf der obersten Plattform im 70ten Stock nur eine Art gusseisernen Zaun um sich herum, der die freie Sicht in alle Himmelsrichtungen nicht mehr einschränkt.
Um auf das Top of the Rock zu kommen, löst man unten im Rockefeller Center Tickets für eine feste Uhrzeit. Sie kosten etwa 25 Dollar. Ist die vereinbarte Zeit erreicht, fährt man nach oben und kann dann beliebig lange bleiben. Wer genug Zeit und Muße hat, bucht für ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang und bleibt dann etwa zwei Stunden oben. Gutes Wetter vorausgesetzt kann man so einen traumhaften Sonnenuntergang erleben und beobachten, wie die Stadt vom grauen Tag- in den bunt beleuchteten Nachtmodus wechselt.
Friday, January 6, 2012
Gegenlicht
Eine gern wiederholte Regel in der Fotografie besagt, dass man die Sonne im Rücken haben sollte, wenn man fotografiert. Mit anderen Worten, dass das Motiv in Lichtrichtung liegt und frontal von vorne ausgeleuchtet wird.
Das ist zwar einfach (auch für die Belichtungsautomatik der Kamera) und führt in der Landschaftsfotografie zu Bildern mit satten Farben (leuchtend grünes Gras, gelber Raps, tiefblauer Himmel, usw.). Was auf den ersten Blick attraktiv wirkt, ist auf den zweiten Blick aber oft etwas langweilig. Bei Portraitaufnahmen hat man zudem das Problem, dass die fotografierten Personen die Augen zukneifen und das Gesicht verziehen.
Manchmal lohnt es sich daher, direkt in das Licht hinein zu fotografieren. Die Bilder werden interessanter und die Strukturen und Texturen der fotografierten Objekte werden durch sichtbare Schatten und höhere Kontraste besser herausgearbeitet:
Von Ausnahmen abgesehen wird man allerdings meist versuchen, die Lichtquelle selbst nicht mit im Bild zu haben, insbesondere, wenn es die pralle Sonne ist. Sie führt zu ausgefressenen, überbelichteten Bildteilen und verursacht helle Schleier durch Reflexionen innerhalb des Objektivs.
Aber wie immer in der Fotografie gilt keine Regel ohne Ausnahme. Eine Spielart besteht nämlich darin, durch Abschattung des Objektivs gerade soviel von der Lichtquelle im Bild zu haben, dass diese Effekte nicht allzu störend wirken:
Dazu muss man ein bisschen probieren, indem man das Objektiv mit der Hand oder einem Stück Pappe gerade soweit abschattet, dass nur ein kleiner Teil der Lichtquelle im Bild ist. Je nach Objektivqualität und -vergütung entstehen dadurch möglicherweise sehr reizvolle Aufnahmen.
Die beiden obigen Bilder wurden innerhalb von ein paar Sekunden mit denselben Belichtungseinstellungen aufgenommen. Sie unterscheiden sich lediglich dadurch, dass das Objektiv auf dem ersten Bild mit der Hand vollständig gegen die Sonne abgeschattet wurde, während auf dem zweiten Bild ein paar Lichtstrahlen direkt ins Objektiv fallen.
Die Belichtungseinstellungen sollte man zunächst mit abgeschattetem Objektiv ermitteln und dann nicht mehr verändern, ansonsten würde die Belichtungsautomatik zur Unterbelichtung neigen. Das würde die gewünschte Bildwirkung aber verhindern, denn der Effekt entsteht ja gerade durch die moderate Überbelichtung einiger Bildteile. Wie gesagt, man muss ein bisschen experimentieren, denn jedes Objektiv und jede Brennweite zeigen andere Auswirkungen. Ein paar grundsätzliche Informationen zu Gegenlichtaufnahmen findet man in diesem Wikipedia-Artikel.
Das ist zwar einfach (auch für die Belichtungsautomatik der Kamera) und führt in der Landschaftsfotografie zu Bildern mit satten Farben (leuchtend grünes Gras, gelber Raps, tiefblauer Himmel, usw.). Was auf den ersten Blick attraktiv wirkt, ist auf den zweiten Blick aber oft etwas langweilig. Bei Portraitaufnahmen hat man zudem das Problem, dass die fotografierten Personen die Augen zukneifen und das Gesicht verziehen.
Manchmal lohnt es sich daher, direkt in das Licht hinein zu fotografieren. Die Bilder werden interessanter und die Strukturen und Texturen der fotografierten Objekte werden durch sichtbare Schatten und höhere Kontraste besser herausgearbeitet:
Von Ausnahmen abgesehen wird man allerdings meist versuchen, die Lichtquelle selbst nicht mit im Bild zu haben, insbesondere, wenn es die pralle Sonne ist. Sie führt zu ausgefressenen, überbelichteten Bildteilen und verursacht helle Schleier durch Reflexionen innerhalb des Objektivs.
Aber wie immer in der Fotografie gilt keine Regel ohne Ausnahme. Eine Spielart besteht nämlich darin, durch Abschattung des Objektivs gerade soviel von der Lichtquelle im Bild zu haben, dass diese Effekte nicht allzu störend wirken:
Dazu muss man ein bisschen probieren, indem man das Objektiv mit der Hand oder einem Stück Pappe gerade soweit abschattet, dass nur ein kleiner Teil der Lichtquelle im Bild ist. Je nach Objektivqualität und -vergütung entstehen dadurch möglicherweise sehr reizvolle Aufnahmen.
Die beiden obigen Bilder wurden innerhalb von ein paar Sekunden mit denselben Belichtungseinstellungen aufgenommen. Sie unterscheiden sich lediglich dadurch, dass das Objektiv auf dem ersten Bild mit der Hand vollständig gegen die Sonne abgeschattet wurde, während auf dem zweiten Bild ein paar Lichtstrahlen direkt ins Objektiv fallen.
Die Belichtungseinstellungen sollte man zunächst mit abgeschattetem Objektiv ermitteln und dann nicht mehr verändern, ansonsten würde die Belichtungsautomatik zur Unterbelichtung neigen. Das würde die gewünschte Bildwirkung aber verhindern, denn der Effekt entsteht ja gerade durch die moderate Überbelichtung einiger Bildteile. Wie gesagt, man muss ein bisschen experimentieren, denn jedes Objektiv und jede Brennweite zeigen andere Auswirkungen. Ein paar grundsätzliche Informationen zu Gegenlichtaufnahmen findet man in diesem Wikipedia-Artikel.
Labels:
OlyEP3
Wednesday, January 4, 2012
Bye Bye Kuchenblech
In Deutschland können die meisten Motorradfahrer davon nur träumen, hier in den USA ist es gang und gäbe: ein wirklich kleines Kennzeichen für das Motorrad. Statt der in Germany üblichen 20 mal 20 cm misst das neue Schild für die Tiger nun nur noch 18 mal 11 cm:
Man muss schon etwas genauer hinsehen, um es am Moped überhaupt zu entdecken:
Überrascht war ich, dass hier nicht nur die Autos, sondern auch die Motorräder mit Diplomaten-Kennzeichen ausgestattet werden - auch wenn das babyblau irgendwie nicht so recht zum Orange der Tiger passt ;-)
PS. Der Glühfix links ist übrigens R2D2, ein Kerosin-Ofen à la 50er Jahre, der Teil unserer Winter-Stromausfall-Ausrüstung ist (zusammen mit einem 2-kVA-Generator). Er hat die Garage von immerhin 7 auf 14 Grad gebracht und so das Arbeiten erträglich gemacht. Draussen waren heute morgen minus 11 Grad - nach plus 15 vor zwei Tagen!
Man muss schon etwas genauer hinsehen, um es am Moped überhaupt zu entdecken:
Überrascht war ich, dass hier nicht nur die Autos, sondern auch die Motorräder mit Diplomaten-Kennzeichen ausgestattet werden - auch wenn das babyblau irgendwie nicht so recht zum Orange der Tiger passt ;-)
PS. Der Glühfix links ist übrigens R2D2, ein Kerosin-Ofen à la 50er Jahre, der Teil unserer Winter-Stromausfall-Ausrüstung ist (zusammen mit einem 2-kVA-Generator). Er hat die Garage von immerhin 7 auf 14 Grad gebracht und so das Arbeiten erträglich gemacht. Draussen waren heute morgen minus 11 Grad - nach plus 15 vor zwei Tagen!
Tuesday, January 3, 2012
The Awakening
Diese witzige Skulptur befindet sich südlich von D.C. am Ufer des National Harbor:
Sie besteht aus fünf großen, in den Sand eingegrabenen Aluminiumteilen, die einen Mann zeigen, der versucht, sich aus dem Boden zu befreien. Bis 2008 stand die Skulptur am Hains Point im East Potomac Park, wurde dann aber nach fast 30 Jahren in den National Harbor verlegt, nachdem der Schöpfer J. Seward Johnson II sie für eine dreiviertel Million Dollar verkauft hatte.
Sie besteht aus fünf großen, in den Sand eingegrabenen Aluminiumteilen, die einen Mann zeigen, der versucht, sich aus dem Boden zu befreien. Bis 2008 stand die Skulptur am Hains Point im East Potomac Park, wurde dann aber nach fast 30 Jahren in den National Harbor verlegt, nachdem der Schöpfer J. Seward Johnson II sie für eine dreiviertel Million Dollar verkauft hatte.
Sunday, January 1, 2012
Mit Speck fängt man Mäuse
Fährt man entlang der Nordtrasse der I-495 (beispielsweise von Baltimore nach D.C.), erblickt man früher oder später ein imposantes und etwas mysteriöses Gebäude am Horizont:
Was wir zunächst für eine Moschee hielten, stellte sich bei näherer Recherche als Kirche der Mormonen heraus. Das auch als "LDS Temple Washington" bezeichnete Gebäude ist der 16. Tempel der "Church of Latter-Day Saints" (daher das "LDS" im Namen):
Das ganz mit weißem Marmor verkleidete Gebäude steht in dem Örtchen Kensington, etwa 10 Meilen nördlich von D.C. auf einem bewaldeten Hügel und ist auch bei näherer Betrachtung beeindruckend.
Noch schöner wird es bei Dunkelheit, insbesondere zur Weihnachtszeit, wenn das gesamte Gelände um den Tempel mit tausenden bunter Lichter geschmückt ist:
Derartige "Tempel" gibt es weltweit in großer Zahl. Neben dem in Washington scheinen auch die Tempel in Salt Lake City und San Diego und etliche andere äußerst beeindruckend zu sein. Eine Überblick gibt die Website www.ldschurchtemples.com.
Auf dem großzügigen Areal befindet sich neben dem Tempel mit seinen ausgedehnten Grünanlagen und vielen, vielen Parkplätzen auch ein Besucherzentrum:
Während der Tempel an sich für Nicht-Eingeweihte verschlossen bleibt, steht das Besucherzentrum jedem offen:
Innen sieht es gediegen aus, ein bisschen nach gutbürgerlicher amerikanischer Mittelschicht. Sauber, adrett, ein bisschen bieder. Das "Buch Mormon" liegt in allen Sprachen aus und überall findet man religiöse Bilder und Symbole:
Es gibt sogar ein paar vollständig eingerichtete Zimmer, offenbar eine Art Musterwohnung für gläubige Mormonen:
In der Vorweihnachtszeit war das Besucherzentrum mit über hundert Krippendarstellungen aus aller Welt und etwa einem Dutzend prächtigen Weihnachtsbäumen geschmückt. Der National Christmas Tree hinter dem weißen Haus sah dagegen geradezu armselig aus!
Die Mitarbeiter des Besucherzentrums waren freundlich und nutzten jede Gelegenheit, um ins Gespräch zu kommen. Meine Bitte um eine Kurzeinweisung in den Glauben der Mormonen und meine Fragen wurden prompt beantwortet. Allerdings war es anschließend nicht leicht, die geschulten Mitarbeiter wieder loszuwerden und ohne Abgabe weiterer Information (wie z.B. der eigenen Adresse) wieder aus ihrem Dunstkreis zu entkommen. Die mit weltweit 50.000 Leuten gut ausgebaute Truppe von Missionaren weiss durchaus, wie man die Lehre ihrer Kirche an den Mann bringt!
Ehrlich gesagt, ich weiss nicht viel über diese Religion, habe mich aber des Öfteren gefragt, ob die Mormonen eine "normale" Kirche sind oder eher eine Sekte. Einen schönen Einblick in die Geschichte, Organisation und das Leben innerhalb der Kirche findet man in diesem Wikipedia-Artikel.
Ich erinnere mich dunkel daran, in Itzehoe des Öfteren von Missionaren der Mormonen besucht worden zu sein. Die beiden, stets in dunklen Anzügen auftretenden, jungen Männer hatten Jahre darauf gespart, als Missionare in ein ihnen fremdes Land reisen zu dürfen und dort von Haustür zu Hautür zu laufen, um ihren Glauben an den Mann zu bringen. Dem Vernehmen nach zahlen Mitglieder zehn Prozent ihrer Einkünfte an die Kirche! Es soll zudem aus eigener Kraft nur schwer möglich sein, wieder aus dieser Organisation heraus zu kommen, die das Leben ihrer Mitglieder massiv prägt und beeinflusst. Im Internet findet man viele Berichte von Leuten, die von entsprechenden Erfahrungen berichten und Tipps und Ratschläge zum Ausstieg und zum Leben "danach" geben.
Auf den ersten Blick war ich beeindruckt von der pompösen Architektur, dem offensichtlichen Wohlstand und der demonstrativ zur Schau gestellten Offenheit. Aber je mehr ich mich damit beschäftigte, umso skeptischer wurde ich. Etwas scheint mir faul zu sein an dieser schönen, heilen und biederen Welt...
Was wir zunächst für eine Moschee hielten, stellte sich bei näherer Recherche als Kirche der Mormonen heraus. Das auch als "LDS Temple Washington" bezeichnete Gebäude ist der 16. Tempel der "Church of Latter-Day Saints" (daher das "LDS" im Namen):
Das ganz mit weißem Marmor verkleidete Gebäude steht in dem Örtchen Kensington, etwa 10 Meilen nördlich von D.C. auf einem bewaldeten Hügel und ist auch bei näherer Betrachtung beeindruckend.
Noch schöner wird es bei Dunkelheit, insbesondere zur Weihnachtszeit, wenn das gesamte Gelände um den Tempel mit tausenden bunter Lichter geschmückt ist:
Derartige "Tempel" gibt es weltweit in großer Zahl. Neben dem in Washington scheinen auch die Tempel in Salt Lake City und San Diego und etliche andere äußerst beeindruckend zu sein. Eine Überblick gibt die Website www.ldschurchtemples.com.
Auf dem großzügigen Areal befindet sich neben dem Tempel mit seinen ausgedehnten Grünanlagen und vielen, vielen Parkplätzen auch ein Besucherzentrum:
Während der Tempel an sich für Nicht-Eingeweihte verschlossen bleibt, steht das Besucherzentrum jedem offen:
Innen sieht es gediegen aus, ein bisschen nach gutbürgerlicher amerikanischer Mittelschicht. Sauber, adrett, ein bisschen bieder. Das "Buch Mormon" liegt in allen Sprachen aus und überall findet man religiöse Bilder und Symbole:
Es gibt sogar ein paar vollständig eingerichtete Zimmer, offenbar eine Art Musterwohnung für gläubige Mormonen:
In der Vorweihnachtszeit war das Besucherzentrum mit über hundert Krippendarstellungen aus aller Welt und etwa einem Dutzend prächtigen Weihnachtsbäumen geschmückt. Der National Christmas Tree hinter dem weißen Haus sah dagegen geradezu armselig aus!
Die Mitarbeiter des Besucherzentrums waren freundlich und nutzten jede Gelegenheit, um ins Gespräch zu kommen. Meine Bitte um eine Kurzeinweisung in den Glauben der Mormonen und meine Fragen wurden prompt beantwortet. Allerdings war es anschließend nicht leicht, die geschulten Mitarbeiter wieder loszuwerden und ohne Abgabe weiterer Information (wie z.B. der eigenen Adresse) wieder aus ihrem Dunstkreis zu entkommen. Die mit weltweit 50.000 Leuten gut ausgebaute Truppe von Missionaren weiss durchaus, wie man die Lehre ihrer Kirche an den Mann bringt!
Ehrlich gesagt, ich weiss nicht viel über diese Religion, habe mich aber des Öfteren gefragt, ob die Mormonen eine "normale" Kirche sind oder eher eine Sekte. Einen schönen Einblick in die Geschichte, Organisation und das Leben innerhalb der Kirche findet man in diesem Wikipedia-Artikel.
Ich erinnere mich dunkel daran, in Itzehoe des Öfteren von Missionaren der Mormonen besucht worden zu sein. Die beiden, stets in dunklen Anzügen auftretenden, jungen Männer hatten Jahre darauf gespart, als Missionare in ein ihnen fremdes Land reisen zu dürfen und dort von Haustür zu Hautür zu laufen, um ihren Glauben an den Mann zu bringen. Dem Vernehmen nach zahlen Mitglieder zehn Prozent ihrer Einkünfte an die Kirche! Es soll zudem aus eigener Kraft nur schwer möglich sein, wieder aus dieser Organisation heraus zu kommen, die das Leben ihrer Mitglieder massiv prägt und beeinflusst. Im Internet findet man viele Berichte von Leuten, die von entsprechenden Erfahrungen berichten und Tipps und Ratschläge zum Ausstieg und zum Leben "danach" geben.
Auf den ersten Blick war ich beeindruckt von der pompösen Architektur, dem offensichtlichen Wohlstand und der demonstrativ zur Schau gestellten Offenheit. Aber je mehr ich mich damit beschäftigte, umso skeptischer wurde ich. Etwas scheint mir faul zu sein an dieser schönen, heilen und biederen Welt...
Subscribe to:
Posts (Atom)